Sechstklässler und ihre Eltern auf Erkundungstour im Gymnasium
Was Siebtklässler in spe am Gymnasium in Templin erwartet, erfuhren sie aus erster Hand beim Tag der offenen Tür. Übrigens nicht nur von Lehrern.
Noch lernt Cedric an der Templiner Grundschule "Johann Wolfgang von Goethe" in der sechsten Klasse. Nach den Sommerferien würde er gern das Gymnasium Templin besuchen. So wie sein Freund, der dort schon Schüler ist. Zusammen mit seiner Mutter Jana Frank hat sich Cedric beim Tag der offenen Tür ein Bild von der Schule gemacht.
"Mathematik ist mein Lieblingsfach", verriet der Sechstklässler und auch, dass er schon aufgeregt ist, wenn er an den Schulwechsel denkt. Bei seiner Mutter weckte dieser Tag Erinnerung an die Zeit, als sie das Abitur ablegte. "Ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die das Templiner Gymnasium den Schülern bietet", meinte sie.
Während sich ihr Sohn John im Chemiefachraum verschiedenen Experimenten widmete, hatte seine Mutter Anne Jäger-Grosch Zeit für ein Gespräch. "Der Schulwechsel wird schon eine Umstellung sein", meinte sie. John lernt an der Grundschule in Milmersdorf. "Künftig wird er mit dem Bus nach Templin fahren müssen. Die Klassen werden größer sein, er wird neue Lehrer haben. Da ist er natürlich aufgeregt. Er freut sich aber auch schon sehr." Mit seiner Schwester hat John jemanden in der Familie, der ihm viel über den Schulalltag am Gymnasium erzählen kann. "Sie ist hier Schülerin der siebenten Klasse", so Anne Jäger-Grosch. "Wir sind sehr stolz auf unsere Kinder."
Dass beim Tag der offenen Tür nicht nur Lehrer, sondern auch Schüler Fragen von Sechstklässlern und ihren Eltern beantworten und Einblicke in die Fächer geben, gehört längst zum guten Ton. Johannes aus der Klasse 8a betreute zum Beispiel ein physikalisches Experiment. Mit einem Lötkolben brachte er Zinn zum Schmelzen und befestigte einen Draht an der Fläche. "Ich bin ganz gut in Physik und als ich gefragt wurde, ob ich mitmachen würde, habe ich zugesagt", so der Achtklässler.
Luisa erzählte interessierten Besuchern, warum sie sich für das Fach Religion entschieden hat. "Ich komme aus einem christlichen Elternhaus. Was wir hier lernen, ist nicht nur Schulwissen. Und außerdem haben wir mit Herrn Losch einen ganz tollen Lehrer." Darüber hinaus ließ die Gymnasiastin wissen, dass im Rahmen des Unterrichts einige Projekte entwickelt wurden. Gymnasiasten waren an der Neugestaltung des Denkmals für Verfolgte des Naziregimes beteiligt und erinnerten an die Geschichte Templins in der Zeit des Nationalsozialismus.
Viele ehemalige Schüler getroffen
Fachlehrer Stefan Rikken informierte zusammen mit Kollegen über den Englischunterricht. "Die meisten Besucher, die zu uns kommen, interessieren sich für die Lehrmaterialien", ließ er wissen. Für ihn ist es immer wieder etwas Besonderes, wenn er beim Tag der offenen Tür auf ehemalige Schüler trifft. "Jetzt kommen sie mit ihren Kindern zu uns, damit sie sich die Schule ansehen können."
Darüber freut sich auch Schulleiterin Nina Göde. "Viele Ehemalige loben die guten Bedingungen und Neuerungen, die es inzwischen gibt und die sie sich zu ihrer Schulzeit auch gewünscht hätten." Beim Tag der offenen Tür gebe es immer viele Nachfragen von Eltern zur zweiten Fremdsprache. "Das war auch diesmal so. Wir bieten Russisch und Französisch an. Spanisch leider nicht."
Staatliches Schulamt prüft Unterlagen
Mit den Halbjahreszeugnissen am 31. Januar erhalten Sechstklässler das Grundschulgutachten und die Anmeldung für eine weiterführende Schule entsprechend den zwei geäußerten Wünschen, erläuterte Nina Göde das weitere Prozedere des Bildungsministeriums. "Das Anmeldeformular muss in der Zeit vom 10. bis zum 12. Februar in der jeweiligen Grundschule abgegeben werden. Die Unterlagen gehen dann zur Prüfung ans Staatliche Schulamt."
Für den Fall, dass keine Empfehlung für die allgemeine Hochschulreife vorliegt, aber der Wunsch danach besteht, oder wenn die Quersumme der Noten in Mathematik, Deutsch und Englisch nicht sieben beträgt, gibt es die Möglichkeit eines Probeunterrichts am Gymnasium. "Er findet bei uns am 14. März statt", so Nina Göde.